Bevölkerung
„Bürger, Insassen, Fremde und Exulanten“
Im 17. Jahrhundert wandelt sich die Bevölkerung von Redwitz stärker als Wirtschaft und Stadtbild.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg leben 700 Menschen im Markt, das Defizit beträgt unter 20 Prozent. Es gibt immer noch knapp 100 Wohnhäuser, die sich meist zwei Hauseigentümer teilen.
Üblicherweise leben in jedem Haushalt die „Hauseltern“, mehr als zwei Kinder und Inwohner
(Magd, Knecht, Lehrjunge, Kranke).
Die Hausmütter bekommen zwar viele Kinder, doch die Sterblichkeit ist sehr hoch.
Dieselben Geschlechter prägen über Jahrhunderte das Leben im Markt und heiraten untereinander.
Unbeachtet bleiben die Knechte und Mägde – Arbeitsmigranten aus dem bäuerlichen Umland.
Im Krieg sterben viele Bürgerfamilien durch Hunger, Seuchen und Mord aus.
Die Bauern im Umland leiden weitaus mehr. Dort müssen viele ihre Höfe aufgeben und
nach Böhmen und Sachsen auswandern.
Redwitzer auf der Flucht haben das Glück nach kurzer Zeit wieder zurückkehren zu können.
Zeitweise nehmen sie selbst in ihren Häusern über tausend Flüchtlinge aus der Pfalz oder
den Sechs Ämtern auf. Religionsflüchtlinge, Exulanten, gliedern sie schnell ein.
Für „Franken“ zeigen sie weniger Mitleid.
Der Markt kann seine Bevölkerungsverluste durch Zuwanderung ausgleichen.
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Überblick
Neben den Bürgern lebten und arbeiteten auch Auswärtige im Markt. Im Krieg kamen verschiedene Flüchtlingsgruppen hinzu.